
Hinweis: Meine Bloggrafiken erstelle ich mit KI
Warum ist es so schwierig, das Zuhause zu gestalten und zu erhalten, von dem man träumt?
Ich bin jetzt seit über acht Jahren Hausfrau, und wenn ich eins gelernt habe, dann dass es schwieriger ist, als es aussieht, ein Zuhause zu gestalten und zu erhalten, in dem sich alle wohl fühlen. Es ist nicht getan mit einmal „Inneneinrichtung“, denn wer will in einem Haus wohnen, das zwar schön eingerichtet, dafür aber immer chaotisch und dreckig ist? Es ist nicht getan mit einmal durchputzen, denn eine Stunde bis spätestens eine Woche später, sieht es wieder aus wie vorher. Und es ist auch nicht getan mit der perfekten Putz- und Aufräumroutine, denn wir alle haben schon von Leuten gehört, die zwar in perfekter Ordnung und Sauberkeit, aber dafür in ständig angespannter Atmosphäre aufgewachsen sind, mit wenig Aufmerksamkeit und liebevollen Begegnungen und keinem Raum für das Chaos der Spontaneität.
Wir wissen das alles, und doch ist es manchmal oh so herausfordernd all diese Stränge zusammenzuhalten. Oder geht es nur mir so?
Wenn ich etwas über „ein Zuhause machen“ schreibe, dann als jemand, der noch lernt. Ich bin mittendrin im Thema, bin definitiv schon auf beiden Seiten vom Haushalts-Pferd gefallen, hatte Zeiten mit mehr Chaos und Krümeln auf dem Boden, als ich mir gewünscht hätte, und Zeiten, wo ich dankbar war, wie gut alles zusammenlief. Ich schreibe hier über das, was bei mir funktioniert oder funktioniert hat, und will ermutigen, es weiter zu probieren, denn es lohnt sich.
Was ist ein Zuhause eigentlich?
Ein wahres Zuhause ist ein geheiligter Ort. Wenn dein Mann, deine Kinder und deine Nachbarn gerne in euer Zuhause kommen, wenn sie wissen, dass sie dort nicht nur Ruhe, sondern ewige Hoffnung und Frieden mit Gott finden können, weil es ein Ort ist, wo der Glaube lebendig, Tag für Tag gelebt wird, dann war die Arbeit es wert. Ich glaube nicht, dass wir unser Zuhause unterschätzen können. Es ist ein mächtiges Werkzeug in Gottes Hand!
Aber wo fangen wir an? Zähne zusammenbeißen und die Nacht durchmachen um alles wieder irgendwie in Ordnung zu kriegen? Eine strenge Haushaltsroutine einführen und den Kindern als „Commander Mama“ nur noch Befehle erteilen?
Wo alles Gute anfängt
Nein, wir fangen da an, wo alles Gute anfängt: Auf unseren Knien im Gebet! Wir legen Gott unser Zuhause hin, unsere ganze Situation, was wir uns wünschen, was wir uns erträumen, wo wir Potential sehen oder auch, wo wir nur unsere Verfehlungen sehen. Gott kennt uns ja eh. Ihm können wir nichts vormachen. Aber wo wir vor ihm ehrlich werden, wo wir Sünde bekennen und Schwachheiten einsehen, da kann Gott wirken und da kann Gott erneuern. Dann kann er was anfangen mit uns.
Da können wir ihn bitten, uns zu denen zu machen, die ein Zuhause machen, wo andere seine Hoffnung finden. Da können wir ihn bitten all das in uns hervorzubringen, was man dafür braucht. Er weiß am besten was das ist. Ich glaube Stichworte wie Vision, Liebe, Fleiß, Demut, Hoffnung spielen da eine Schlüsselrolle. Durchhaltevermögen. Keine von uns, wird mit all diesen Tugenden geboren. Jede von uns kann mit Gottes Hilfe mehr und mehr von diesen Tugenden durchdrungen sein. Gott gibt gerne! Hallelujah.
Wie geht es weiter?
Und dann geht es weiter. Um ein Zuhause zu machen, bedarf es zuerst einmal der richtigen Einstellung den Bewohnern dieses Zuhauses gegenüber. In dem Fall hat man es natürlich leicht, wenn man allein wohnt, ha :-). Sehen wir die Leute, mit denen wir unser Zuhause teilen, nur als potentielle „Schmutzfaktoren“? Leute, die uns davon abhalten, unser Heim so sauber zu haben, wie wir es uns erträumen? Dann werden wir es schwer haben, eine liebevolle Atmosphäre zu schaffen, in der man sich gerne aufhält. Und ist das nicht der Schlüsselfaktor für ein richtiges Zuhause? Wenn du merkst, dass du hier zu kämpfen hast, dann nimm das ganz besonders mit ins Gebet. Egal wie sauber du es hast, wenn deine Familie sich hauptsächlich als eine Last fühlt, dann lebst du am Ziel eines Zuhauses vorbei.
Erwartungen an die Haushaltsführung klären
Unsere Erwartungen an unser Zuhause und an die Ergebnisse unser Haushaltsführung können sowohl unsere größten Feinde als auch unsere größten Freunde sein. Wenn wir erwarten, dass wir, um wirklich erfolgreich zu sein, ein Zuhause haben müssen, dass 24 Stunden am Tag perfekt aussieht, dann werden wir konstant das Gefühl haben zu versagen.
Unser Zuhause ist der Ort wo gekocht, gegessen, gespielt, getobt, gekuschelt, gebastelt, gelebt wird. Und das macht ganz natürlich Durcheinander und Dreck. Das muss, darf, soll so sein. Unsere Wohnungen sind keine Museen. Statt zu erwarten, dass das Zuhause immer perfekt aussieht, kann man zum Beispiel sagen: Ich erwarte, dass mein Zuhause zwischendurch wild aussieht, aber Abends vor (oder nach) dem Abendessen bringen wir alles wieder in einen geordneten Zustand. Oder, wenn abends bei euch zu viel los ist und du morgens zuhause bist: Ich erwarte nicht, morgens in einer geordneten Wohnung aufzuwachen aber bis um 10:00 habe ich alles wieder in einen Wohlfühlzustand gebracht.
Regeln fürs Zuhause
Überhaupt ist es wichtig zu überprüfen, wessen Erwartungen man zu erfüllen versucht. Sind es wirklich die Erwartungen von euch als Bewohnern des Nestes oder versuchst du deine pieksaubere Tante zufrieden zu stellen? Setzt euch doch mal zusammen als Familie und besprecht, was euch wirklich wichtig ist. Das ist eine gute Gelegenheit um abzusprechen, wer für was zuständig ist à la „wer abends nicht die Kinder ins Bett bringt, räumt die Spülmaschine ein.“
Aber auch die Kinder dürfen von klein auf dazu beitragen, dass man sich zuhause wohlfühlen kann. Auch wenn sie immer mal wieder darüber mosern – es ist gut für sie zu wissen, dass sie gebraucht werden und wichtig sind. Simple Regeln, die schon relativ früh umzusetzen sind, können sein:
- „Jeder bringt seinen Teller nach dem Essen in die Küche“,
- „Jeder hilft 2 Minuten lang in der Küche“
- „Jeder räumt eine Sache wieder an ihren Ort, wenn er damit fertig ist.“
- „Jeder spült das Waschbecken nach dem Zähneputzen aus.“
- „Jeder hilft beim Aufräumen nach dem Abendessen“
Konsequent bleiben
Überlegt euch vorher, was die Konsequenzen sind, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält und kommuniziert das auch klar mit den Kindern. Und dann haltet euch daran. Gerade im Haushalt gibt es viele Möglichkeiten für natürliche Konsequenzen – ein Teller zum Beispiel, der vom Benutzer nicht abgeräumt wird, wird auch von sonst niemandem abgeräumt. Spätestens bei der nächsten Mahlzeit wird den meisten Kindern ein Licht aufgehen.
Toll sind klar definierte Orte, an denen Spielzeug auch mal stehen bleiben darf oder Bastelarbeiten auf die Weiterverarbeitung warten dürfen, das beugt auch vor, dass über Ausreden nachher eine komplette Regel ausgehebelt wird.
Routinen – das Rad nicht täglich neu erfinden
Jetzt sind wir schon ein ganzes Stück weiter – wir haben im Gebet angefangen, den Haushalt wieder neu für uns einzunehmen. Wir haben unsere eigenen Erwartungen gecheckt und uns mit den Bewohnern des Nests abgesprochen. Wichtige, grundlegende Regeln wurden gesetzt.
Dann kann es jetzt losgehen mit dem Finetuning unserer Haushaltsfähigkeiten – dem definieren und einüben von hilfreichen Routinen. Ich denk da an eine Morgen– und Abendroutine, eine Hausputzroutine, eine Küchenroutine, eine Wäscheroutine. Je routinierter man in einer Aufgabe oder einem Aufgabenset ist, desto schneller und effektiver kann man arbeiten. Klar definierte Abläufe helfen, das Rad nicht täglich neu erfinden zu müssen. Und weil das so ein spannendes und umfangreiches Thema ist, habe ich hierzu eine eigene Postserie, die mit der Erarbeitung einer Morgenroutine beginnt.
Schreibt mir super gerne in die Kommentare, was euch wichtig ist bei dem „Machen eures Zuhauses“ – habt ihr irgendwelche spannenden Tipps für mich? Ich freue mich sehr, von euch zu hören!
Viel Erfolg und Gottes Segen beim Umsetzen der ersten Schritte!
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