
Wenn es ein Thema gibt, um das wohl keine Wohngemeinschaft herumkommt, dann ist das das Putzen. Ob du es nun liebst oder hasst, der Hausputz gehört dazu. Keiner kann auf die Dauer den Dreck ignorieren, ohne gesundheitliche Schäden zu riskieren und sich einfach schlicht unwohl zu fühlen. Wer stets im Dreck lebt und nichts dagegen tut, sagt sich selbst „du bist es nicht wert, in einer sauberen Umgebung zu leben – der Dreck passt zu dir. Es lohnt den Aufwand nicht, für dich sauber zu machen.“
Natürlich meine ich hier nicht das, was wohl alle kennen – es war viel los, man kam nicht zum Putzen und schon versinkt man (kurzfristig) im Dreck. Kein Grund zum Schämen. Ärmel hoch und los! Aber auch wenn man schon lange den „Kopf in den Sand“ – oder eher in den Dreck gesteckt hat ist die Lösung dieselbe – anpacken! In diesem Post helfe ich euch ein bisschen zu durchdenken, was denn bei euch eigentlich wie oft geputzt gehört – dazu hab ich ein paar Fragen und persönliche Erfahrungen mitgebracht.
In meinen nächsten beiden Posts werde ich dann konkreter und gebe euch zwei Beispiele für tatsächliche Hausputzroutinen – eine über die Woche verteilte Hausputzroutine und eine für einen „Hausputztag“.
Wie oft putzen?
Wie oft du putzen musst hängt vor allen Dingen davon ab, mit wem du dein Zuhause teilst. Wenn du alleine lebst, sieht dein Putzprogramm vermutlich ziemlich übersichtlich aus. Hast du drei Kinder oder drei Hunde oder beides weißt du wahrscheinlich schon, dass dem nicht so ist.
Die wichtigste Frage, die du dir stellen kannst, um deine perfekte Hausputz-Routine zu finden lautet: Wie bist du schneller als der Dreck? Im folgenden Abschnitt helfe ich dir erstmal, ein paar spezielle Fragen zu durchdenken.
Wie oft staubsaugen?
Es gibt zwei Arten von Staubsaugen – die gründliche und die schnelle. Gründlich bedeutet, dass man auch in den Ecken, unter den Betten und an den schwer zugänglichen Stellen saugt.
Für manche Wohnsituationen, zum Beispiel die von kinder- und tierlosen Paaren mit Bürojob ohne Stauballergien reicht es vermutlich aus, einmal die Woche gründlich durchzusaugen. Danach können sie den Stausauger für eine Woche getrost stehen lassen.
Mit Kindern oder Haustieren im Mix sieht die Sache anders aus. Auch hier ist es ratsam, einmal die Woche gründlich durchzusaugen. Wenn man eine sehr große Wohnfläche hat, kann man sich das auch in zwei oder mehr Portionen aufteilen – Wohnbereich gründlich am Mittwoch, Schlafbereich gründlich am Samstag oder so.
Aber zusätzlich zum gründlichen Saugen gewinnt das schnelle Durchsaugen mit wachsender Haushaltsgröße an Bedeutung und Häufigkeit. Wir haben seit letztem Monat einen Hund und ich muss ungefähr dreimal so oft saugen wie vorher, um es hier sauber zu halten.
Schnell durchsaugen heißt – wie es der Name schon impliziert, einfach den offensichtlichen Dreck wegzusaugen, der halt im Alltag schnell mal anfällt. Das ist vornehmlich im Essbereich und der Küche, in den Eingangbereichen, Fluren und Bädern. Immer mehr Familien legen sich hierzu einen Staubsaugerroboter zu. Wir haben das auch schonmal ausprobiert, waren aber von unserem Modell damals nicht ganz überzeugt – vielleicht finden wir ja mal noch ein besseres.
Aber auch der gute alte Besen ist noch ein toller Alltagshelfer und manchmal, vor allen Dingen, wenn keine Teppiche betroffen sind, kann es vollkommen ausreichen, einmal durchzufegen. Gerade abends, wenn man keinen mehr stören möchte, ist so ein Besen einfach praktisch… und er kostet nur ein Bruchteil von dem, was man für einen Staubsaugerroboter hinlegen würde.
Wie oft den Boden wischen?
Beim Wischen des Bodens verhält es sich ähnlich wie beim Staubsaugen. Es hängt von deiner Haushaltsgröße, deiner Haushaltsdynamik und auch ein bisschen von den Böden ab. Weiße Fliesen auf dem Boden wirst du sicherlich rein optisch häufiger wischen wollen als einen PVC-Boden mit einem Muster, auf dem man Dreck kaum sieht. Aber auch wenn du den Dreck nicht siehst auf deinem praktischen Boden – vorhanden ist er trotzdem. In den Bereichen mit viel Betrieb wie in Fluren, Küchen und Bädern sollten wischgeeignete Böden am Besten mindestens einmal in der Woche nass gewischt werden. Keimen und schlechten Gerüchen wird so regelmäßig der Garaus gemacht. In den Schlafzimmern ist diese Häufigkeit nicht unbedingt nötig – wenn du überhaupt wischgeeignete Böden im Schlafzimmer hast. Wird in den Schlafzimmern nicht gegessen und hält sich dort gewöhnlich auch kein Haustier auf, kann es völlig ausreichen, diese alle zwei Wochen zu wischen.
Jetzt aber zu den Haushalten mit viel Trubel – über einmal die Woche wischen können Mamas mit Kleinkindern oder Hundebesitzer nur müde lächeln – schön wär’s. Auch hier ist die Lösung dieselbe wie beim Staubsaugen – einmal die Woche gründlich und nach Bedarf „schnell“ – nur da, wo der Dreck ist. Für das schnelle Durchwischen gibt es inzwischen viele praktische Ideen, zum Beispiel den Sprühwischer mit einer Sprühflasche am Stiel. Tatsächlich hat sich für mich am ehesten aber ein klassischer Schrubber mit einem ausrangierten Handtuch drunter bewährt. Günstig und gut zu handhaben.
Für viele versierte Hausfrauen war das jetzt offensichtlich. Ihr werdet lachen aber ich habe eine zeit lang gebraucht um zu schalten, dass, nur weil der Küchenboden dreckig war, ich nicht die ganze Wohnung wischen musste, lach. So kommt es, dass man Sachen vor sich her schiebt, die an sich nur zwei Minuten brauchen.
Wie oft das Bad putzen?
Auch beim Badezimmer stellt man sich die Frage – wie oft putzen ist denn jetzt wirklich nötig? Beim Bad ist es besonders wichtig, dass man sich dort wohlfühlen kann, oder nicht? Keiner sitzt gerne auf einem Klo, dass schon lange nicht mehr gereinigt wurde und keiner macht sich gern vor schmierigen Spiegeln und über dreckigen Waschbecken fertig. Keiner duscht gern in einer schimmeligen Dusche. Früher war auch „Bad putzen“ in meinem Kopf ein fest zusammengeschmiedeter Block. Wenn schon, denn schon. Blöd nur, wenn ich eigentlich nur das Klo mal schnell desinfizieren wollte und keine Zeit hatte, auch noch die Dusche zu schrubben.
Inzwischen bin ich zu einer viel pragmatischeren Lösung gekommen: einen festen Tag, an dem ich die Dusche grundreinige (bevor ich selber dusche), Samstag morgens. In dem Zuge versuche ich auch dran zu denken alle Abflüsse im Bad zu reinigen, damit die nicht verstopfen. Wenn mein Mann das jetzt liest, schmunzelt er wahrscheinlich…
Ansonsten mache ich das Klo ungefähr alle ein bis zwei Tage sauber (Desinfektionstücher für außenrum, Essig und Backpulver für die Kloschüssel – wirkt wunderbar!). Ebenso häufig Spiegel und Waschbecken. Ich sprüh sie einfach mit meinem Essigreiniger ein (siehe mein Post chemikalienfrei Putzen in der Schwangerschaft), starte mit einem trockenen Lappen auf den Spiegeln und feuchte diesen dann an, wenn ich die Armaturen und das Waschbecken auswische. Ich habe also den Badputz in 4 Teile geteilt und mache diese ganz unabhängig voneinander, weil manches einfach deutlich häufiger gemacht werden muss als anderes. Hier nochmal im Überblick:
- Dusche und Abflüsse: 1 mal wöchentlich grundreinigen
- Klo: alle 1-2Tage
- Waschbecken und Spiegel: nach Bedarf, mind. einmal die Woche
- Boden: im Zuge meines „Bodentages“
Die meisten dieser Sachen dauern nur wenige Minuten und ich kann sie machen, während ich eh grad wegen irgendetwas im Bad bin. Und voila, ich kann mich jederzeit im Bad wohlfühlen und habe nicht das Gefühl, ich schiebe irgendetwas vor mir her.
P.S.: Warum ein fester Tag für die Dusche und die Abflüsse? Ganz einfach, weil ich die sonst vergesse im Trubel.
Muss man jede Woche abstauben? Mein einfacher Trick
Und jetzt noch die große Frage: Wie oft muss man abstauben? Einmal im Jahr? Jeden Tag? Wenn Besuch kommt? Wenn man Lust hat? Sobald man anfängt ständig zu niesen? Ich habe mir über die Jahre einen Trick angewöhnt, der mir hilft (relativ) staubfrei zu bleiben. Und dass ohne Stunden damit zu verbringen. Ich stelle mir einfach einmal die Woche einen Timer, meistens für 5-10 Minuten. Dann gehe ich in der Zeit entweder mit dem langen Puschel-Staubwedel und dem „Staubmagneten“ oder einem feuchten Lappen durch. So schaffe ich immer einen Teil der Wohnung und mache das nächste Mal mit dem nächsten Teil der Wohnung weiter. Eine Hausfrau aus den 50ern hält das wahrscheinlich für lächerlich wenig. Mich hält es davon ab, eine Aufgabe vor mir her zu schieben, die ich sonst viel seltener machen würde.
Wie sieht es bei dir aus? Was ist dir besonders wichtig beim Hausputz? Kommst du mit einmal staubsaugen die Woche aus? Lass es mich doch gerne in den Kommentaren wissen!
Bis dahin, seid gesegnet,
eure Anni
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